Die Nachhaltigkeit großer Bauwerke und Gebäude

Die Nachhaltigkeit großer Bauwerke und Gebäude

Bei großen Bauwerken und Gebäuden kann sich eine kleine Abweichung bei einer Entscheidung durch die schiere Größe des Bauwerks leicht zu einer großen Auswirkung entwickeln. Gleiches kann auch für die zeitliche Ausdehnung des Gebäudeerhalts gelten. Je größer ein Gebäude gebaut wird und je länger es stehenbleiben wird, umso wichtiger werden die gesamten Planungen und Entscheidungen auch in Bezug auf die Nachhaltigkeit des jeweiligen Gebäudes.

Die Nutzungsdauer großer Gebäude

Für die Bewertung der Nachhaltigkeit eines Bauwerks oder eines Gebäudes kann dessen zu erwartende Nutzungsdauer eine große Rolle spielen. Doch meistens sind bestimmte Zukunftsvorhersagen nicht zuverlässig möglich. Auch macht es keinen Sinn, eine Gebäudeplanung an einem Nutzen zu orientieren, der erst in 100 Jahren eintreten wird. Im Allgemeinen wird daher in Nutzungsdauern von 50 bis 80 Jahren geplant. Für die Zeit danach können nur vorsichtige Prognosen erstellt und Empfehlungen abgegeben werden. Schaut man aber zurück auf die Errungenschaften der Ingenieurskunst vergangener Jahrhunderte, so lässt sich deutlich erkennen, dass es einige Bauten gibt, die auch nach über 100 Jahren und mit den Anforderungen von heute noch weiter täglich im Gebrauch sind. Hierzu zählen beispielsweise einige Bahnhöfe und Brücken. Grundsätzlich sollten auch große Bauwerke so geplant werden, dass zur Ressourcenschonung die Chance besteht, sie auch in über 50 Jahren weiter voll nutzen zu können, auch wenn die Rentabilitätsplanung aufgrund späterer Sanierungsbedarfe von rund 50 Jahren Dauernutzung ausgehen muss.

Opportunitätskosten niedrig halten

In eine Preisbewertung für große und moderne Bauwerke fließen mit Bezug auf die sehr lange Nutzungsdauer und die vorhandenen Unsicherheiten bei der Erstellung von Nutzungsprognosen regelmäßig auch die Opportunitätskosten mit ein. Mit Hilfe der Hinzurechnung von Opportunitätskosten, also den Kosten, die aufgrund einer getroffenen Fehlentscheidung anfallen, lässt sich die Notwendigkeit späterer Nachbesserung direkt in initialen Projektplanungen reduzieren. Hierzu wird der Weitblick und die zum Teil Jahrzehnte lange Erfahrung der Ingenieurmeister eingesetzt, um denkbare Entwicklungen so umfassend wie möglich zu berücksichtigen und die Objektplanung danach auszurichten. So wird beispielsweise eine Brücke über einen Fluss an der Stelle gebaut, an der die Wahrscheinlichkeit sehr gering ist, dass dieser noch sein Flussbett verändert. Die Methode der Opportunitätskostensenkung kann direkten Einfluss auf eine dauerhafte Ressourcenschonung haben, weil ein Bau, der einmal perfekt geplant war, über viele Jahrzehnte ohne zusätzliche Aufwände genutzt werden kann. Das Baumaterial Stahl steht genau für diese Bauplanungen, bei denen Stabilität von Anfang an über Jahrzehnte wichtig ist.

Nachhaltigkeit im Stahlbau

Bei der Nachhaltigkeit im Stahlbau ist die Nachhaltigkeit einer Stahlkonstruktion nur ein Teilaspekt. Vielmehr müssen alle Teilbereiche nachhaltig sein. Insbesondere muss bereits die Erzeugung von Stahlplatten, Rundstahl, Flachstahl und Stahlsparren den jeweils geltenden Normen für Nachhaltigkeit genügen. Ein nachhaltiger Stahlbau erfordert einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess, mit dem die Arbeit in den Betrieben stets weiter optimiert werden soll. So sind strombetriebene Maschinen und haltbare Schutzanstriche auf Wasserbasis noch nicht immer selbstverständlich gewesen, sondern geraten vor allem im Zuge von mehr Umwelt- und Naturschutz in den Fokus. Große Unternehmen, zu denen auch die Stahlbauunternehmen zählen, sind zur regelmäßigen Veröffentlichung einer Umweltbilanz verpflichtet. Hierdurch wird eine möglichst hohe Transparenz der Liefer- und Produktionsprozesse für die Öffentlichkeit erzeugt. Stahl bedeutet Wachstum. Der nachhaltige Umgang mit den Ressourcen gewährleistet, dass das Wachstum im Einklang mit Umwelt, Klima und Umweltzielen erreicht wird. Der CO2-Abdruck im Stahlbau hängt ganz überwiegend von den CO2- Emissionen der jeweiligen Stahllieferanten ab, sodass der beste Lieferant wichtig sein kann.