Chilis sind eine der liebsten Zutaten von Menschen, die scharfes Essen mögen. Sie gelten als gesund, feurig und schmecken fruchtig. Doch es gibt noch viel mehr über die Chilis zu sagen. Die wichtigsten Fragen werden hier geklärt.
Was sind Chilis?
Wie auf nachgeschaerft.net nachzulesen ist, gehört Chili, botanisch betrachtet, zu den Paprikagewächsen. Die Beerenfrucht wird des Weiteren den Nachtschattengewächsen zugeordnet und entweder in ihrer ursprünglichen Form roh, gekocht sowie getrocknet und geräuchert verwendet oder in Form von Flocken sowie Pulver.
Chilis variieren je nach Sorte und Anbaugebiete stark hinsichtlich der Schärfe. Während man manche problemlos zum Beispiel im ganzen Stück als eingelegte Variante essen kann, sind andere nur in geringen Mengen genießbar.
Die Pflanze selbst ist strauchartig und wird zwischen einem und zwei Metern groß wird. Die Blattform ist elliptisch und die Pflanzen sind dicht belaubt. Sie blühen zwischen den Monaten Juni und September. Chilis fallen nach der Reifung an der Pflanze nicht auf den Boden, sondern trocknen.
Wo werden sie angebaut?
Ursprünglich kommen die Chilis aus Südamerika und aus Teilen Mittelamerikas. Dort werden sie nach wie vor sowohl für den Eigenbedarf der Bevölkerung als auch für den Export in verschiedene Regionen angebaut.
Des Weiteren gelten derzeit als die größten Lieferanten der Chili Indien, Mexiko. Thailand, Japan, China und Indonesien. Einige afrikanische Länder bauen die Chilis ebenfalls an – allerdings nicht im gleichen Umfang wie die genannten.
Meistens wird Chili für großen Plantagen angebaut. Die Ernte erfolgt von Hand, um gleich schlechte von guten Früchten zu trennen. Zudem werden die Chilis in verschiedenen Reifestadien geerntet – das wäre mit der Maschine nur schwer umsetzbar.
Welche Sorten gibt es?
Weltweit gibt es so viele verschiedene Sorten, dass man sie hier nicht alle aufzählen kann. Mehrere hundert Sorten dürfen offiziell einen eigenen Namen tragen; hin und wieder kommen neue Züchtungen dazu. Hier drei sehr bekannte Sorten:
Cayenne ist eine der beliebtesten Sorten. Es handelt sich um klassische rote Früchte, die aus Mexiko stammen. Der Geschmack wird als rauchig, scharf und leicht bitter beschrieben.
De Arbol kommt ebenfalls aus Mexiko. Sie schmecken weniger rauchig, bringen eine moderate Schärfe mit und werden vor allem in Form von ganzen Chilis sowie als Flocken oder Pulver verwendet.
Habanero sind sehr scharf und verfügen über ein fruchtiges Aroma. Sie werden gerne in Salsas und feurigen Soßen verwendet.
Woher kommt die Schärfe?
Die Schärfe der Chilis steckt vor allem im Fruchtfleisch. Das enthaltene Capsaicin befindet sich in erster Linie an den Stellen des Fruchtfleisches, die nah der Kerne wachsen.
Das Capsaicin reizt die Mundschleimhaut auf eine ähnliche Weise wie das bei einer Verbrennung der Fall wäre. Die Nervenzellen reagieren empfindlich auf diesen Stoff. Je seltener man scharfe Gericht isst, desto eher nimmt man die Schärfe wahr.
Der Körper schüttet Glückshormone aus. Man schwitzt und der Blutdruck wird erhöht. Das alles schafft der Stoff Capsaicin, der fettlöslich, aber nicht wasserlöslich ist. Kein Wunder, dass fettiges Essen einen Teil der Schärfe abmildert.
Wie misst man die Schärfe?
Mithilfe der Scoville Skala wird die Schärfe von verschiedenen Lebensmitteln und Gewürzen deklariert. Sowohl Chilis als auch Chilipulver und Chilisaucen werden in Scoville gemessen.
Die Anzahl der Scoville richtet sich nach der Konzentration des Capsaicin in dem Chili. Wie viel des Stoffs in dem Chili steckt, wird mit speziellen Messgeräten ermittelt.
Wird eine Schote zum Beispiel mit 5000 Scoville deklariert, enthält sie rund 3000 Mikrogramm des scharfen Stoffs pro Gramm Fruchtfleisch. Das Fruchtfleisch entnimmt man immer an der gleichen Stelle, um die Schärfe möglichst präzise angeben zu können.
Die meisten Hersteller geben auf der Verpackung des Lebensmittels an, wie viel Scoville die Soße oder das Gewürz mitbringt. Wer hierzu keine konkreten Zahlen findet, kann mit dem Wissen über die verwendete Sorte im Netz schnell herausfinden, ob ihn eine starke, moderate oder leichte Schärfe erwartet.
Diese Chilisorten sind besonders scharf
Generell hängt die Schärfe der Chili nicht nur von der Sorte ab, sondern auch vom Reifegrad und dem Anbaugebiet sowie der Art der Zubereitung. Doch es gibt einige Sorten, die von Vornherein als sehr scharf gelten. Diese sollte nur von Menschen verwendet bzw. verspeist werden, die keinen empfindlichen Magen haben.
Die Sorte Carolina Reaper gilt als eine der schärfsten Sorten der Welt. Sie misst je nach Anbaugebiet und Reifegrad zwischen 1.400.000 und 2.200.000 Scoville – eine ganze Menge. Wer sich an dieser Sorte versucht, sollte sich auf eine Mutprobe einstellen.
Ghost Pepper heißt eine weitere sehr scharfe Sorte, die immerhin mit 900.000 bis 1.000.000 daherkommt.
Dicht folgen die Sorten Chocolate Habanero mit Werten zwischen 420.000 und 580.000 Scoville und die Red Savina Habanero mit 350.000 bis 580.000 Scoville.
Als relativ scharf gelten außerdem die Sorten Fatali, Scotch Bonnet und der Thai Pepper. Allesamt sollte man nur in geringen Mengen verwendet. Wird das Essen einmal zu scharf, helfen ein Stück Brot in Öl getunkt beim „löschen“.
Sind scharfe Chilis gefährlich?
Wer einen empfindlichen Magen hat, sollte generell auf scharfes Essen verzichten. Personen mit chronischen Erkrankungen im Bereich Magen sowie Darm essen ebenfalls keine scharfen Gerichte.
Scharfe Zutaten – nicht nur die Chilis – stehen im Verdacht, Krebs in der Speiseröhre auszulösen. Wer es mit der Schärfe übertreibt, kann zudem einen Kreislaufkollaps erleiden.
Das kommt allerdings nur selten und meistens in Kombination mit anderen ungünstigen Einflüssen wie Hitze oder akutem Stress vor. Dann treten Symptome wie Atemnot und Übelkeit und Schwindel auf. Gefährdet sind Personen mit einem hohen Blutdruck.
In der Regel sind Chilis in haushaltsüblichen Mengen und von einer milden bis moderaten Schärfe nicht gefährlich für gesunde Menschen.